Gastwirtschaftsprüfer

Michael Bonewitz ist der Gastwirtschaftsprüfer.

Er ist Autor, Verleger, Journalist, Moderator und seit über zwanzig Jahren Restauranttester. Weitere Infos: www.bonewitz.de oder bei Facebook.

Mainz-Kastel hat den Himalaya erklommen, zumindest kulinarisch. Und zwar im Vereinsheim des Katholischen Männervereins (KMV), das sich Casino zum Frohsinn nennt. Es war nicht nur eine vermutlich fröhliche Entscheidung, sondern auch eine vielversprechende. Denn das Restaurant Himalaya Sherpa kocht durchaus ambitioniert mit einer indisch-nepalesischen und tibetischen Küche. In der Großen Kirchenstraße 23, sozusagen im Schatten der katholischen Kirche St. Georg, hat 2016 ein indisches Restaurant eröffnet, das mit einem umfangreichen veganen und vegetarischen Angebot aufwartet. Das aber auch, um es vorweg zu nehmen, u.a. köstliche Lammgerichte anbietet.

 

Ambiente

Wenn schon das Gebäude „Casino zum Frohsinn“ heißt, ahnt man, dass die Einrichtung ein gewisses optisches Spannungsfeld zu bieten hat. Theke, Tische und Stühle versprühen den klassischen Charme eines Vereinsheims und auch im Dekor verbergen sich einzelne Spuren des Katholischen Männervereins. Dezent überlagert wird die Wirtshaus-Atmosphäre durch tibetische Wimpel, Fahnen und Flaggen, durch heilige Bildchen oder eine kleine Ganesha-Statue, die hinduistische Gottheit mit Elefantenkopf, am Eingang. Sehr präsent ist ein großes Foto der Theodor-Heuss-Brücke bei Nacht –als Kontrast dazu hat das Sherpa Restaurant ein kleines Bild der Himalaya-Gebirgskette dazu gestellt. 

 

Speisen

Es ist für viele Restaurantbesucher schon eher ungewöhnlich, wenn eine Seite der Speisekarte ausschließlich vegane und vegetarische Hauptgerichte anbietet, aber letztlich entspricht das durchaus dem Alltag der nepalesischen Küche. Wir testen „MoMos“ als Vorspeise, das sind hausgemachte frittierte Teigtaschen mit Hühnchen und Himalaya-Sauce, für Vegetarier sind sie mit Paprika, Blumenkohl, Zwiebeln und Champignons gefüllt. Als Hauptspeise wählen wir „Daal Makhani“, Schwarze Linsen mit Ingwer, Zwiebeln und Himalaya-Gewürzen (9,50 Euro), außerdem das „Jhol/ Curry“, ein typisch nepalesisches Fleischgericht mit Lamm (13,40). Alle Gerichte waren sehr schmackhaft, authentisch zubereitet und dank der Himalaya-Kräuter, die aus Nepal importiert werden, mit exotischem Aroma.

 

Der Wirt

Inhaber im Restaurant Himalaya Sherpa ist Suraj Sonar. Seine Eltern stammen aus Nepal, er selbst wurde in Indien, in der Nä- he von Mumbay geboren. Suraj Sonar hat einen Master in Marketing und schon in Mumbay ein Restaurant betrieben. Vor drei Jahren kam er nach Deutschland, hat zunächst in einem indischen Restaurant mitgearbeitet und sich dann 2016 selbständig gemacht. 

 

Fazit

Das Restaurant Himalaya Sherpa bietet eine schmackhafte indische Küche an. Die Speisen werden frisch und authentisch zubereitet. Wer vegetarische Küche mag, sollte das Lokal unbedingt einmal testen, aber auch die Fleischliebhaber finden hier köstliche Alternativen. Beim Ambiente hat das Restaurant noch etwas Nachholbedarf, bei den Getränken empfehlenswert sind die indischen Chai-Tees mit Milch und Gewürzen. Selbstverständlich gibt es auch Bier und beim Wein hält das Restaurant Ausschau nach regionalen Anbietern.